Schmerzen nach der Wurzelbehandlung – Was kann ich tun?

Eine Wurzelbehandlung ist kein kleiner Eingriff und befasst sich mit einem sehr empfindlichen Teil des Zahns: der Zahnwurzel. Hier laufen schier unendlich viele Nervenbahnen zusammen, die nach der Wurzelbehandlung noch Schmerzen verursachen können. Das ist völlig normal und gut behandelbar, sollte aber dennoch beobachtet werden, um mögliche Komplikationen nach dem zahnärztlichen Eingriff frühzeitig zu erkennen.

Welche Schmerzen sind normal?

Da an der Zahnwurzel so viele Nerven liegen, die beim Eingriff in Mitleidenschaft gezogen werden, sind Schmerzen unmittelbar nach der Wurzelbehandlung normal und zu erwarten. Dagegen helfen übliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Der Zahnarzt kann direkt nach der Behandlung eine Empfehlung aussprechen. Ein Kühlpack kann zusätzliche Abhilfe schaffen. Die Schmerzen nach der Wurzelbehandlung dürfen jedoch nicht länger als einige Tage anhalten – sind sie danach immer noch da oder nicht schon viel besser geworden, ist der erneute Besuch des Zahnarztes unbedingt erforderlich. Auch Schmerzmittel sollten nicht für eine längere Dauer unkontrolliert eingenommen werden, da sie die inneren Organe belasten und ein mögliches Problem nach der Wurzelbehandlung verschleiern können.
Wann sind Schmerzen ein Warnsignal?
Starke Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung, die über Tage anhalten und auch durch Schmerzmittel oder Kühlpacks nicht besser werden, deuten darauf hin, dass das Problem noch nicht vollständig behoben ist. Die meisten Wurzelbehandlungen werden durchgeführt, um einen entzündeten Zahnnerv (“Pulpa”) zu behandeln. Dabei wird dieser entfernt und die Entzündungsherde im Inneren des Zahns behandelt. Selten kommt es vor, dass nicht alle entzündeten Stellen entfernt wurden – dann leben Bakterien im Zahninneren weiter und reizen nach wie vor den Wurzelkanal. In diesen Fällen schafft die Wurzelbehandlung bei Schmerzen keine Abhilfe, die Schmerzen bleiben. Der Zahnarzt wird den Zahn zur Behandlung erneut eröffnen und die verbliebenen Entzündungsherde gründlich entfernen. Es kann aber auch eine Wurzelspitzenresektion als Nachbehandlung nötig werden.

Hausmittel gegen Wurzelbehandlungs-Schmerzen

Der Zahnarzt empfiehlt für die ersten Tage nach der Wurzelbehandlung meistens gewöhnliche Schmerztabletten. Sie müssen noch nicht einmal besonders hoch dosiert sein – falls doch, sind sie verschreibungspflichtig, doch auch das ist bei einer intensiven Wurzelbehandlung möglich. Wer danach noch Schmerzen hat, die mit normaler Dosierung nicht besser werden, kann den Zahnarzt jederzeit darauf ansprechen. Allerdings spricht auch vieles gegen die Einnahme von Schmerzmitteln: an oberster Stelle der kräftezehrende Abbau der Wirkstoffe in der Leber, die dadurch auf Hochtouren läuft. Hausmittel dagegen belasten den Organismus weniger bis gar nicht. Als hilfreich erweisen sich kühlende Kompressen, die auf die Wange gelegt werden. Direkt auf den Zahn darf jedoch nichts aufgebracht werden, insbesondere nicht nach Wurzelbehandlungen. Eine Mundspülung aus Kamillentee oder grünem Tee darf jedoch ausprobiert werden. Zudem enthält grüner Tee Teein, ein Stoff, der dem Koffein sehr ähnlich ist – das ist nach Wurzelbehandlungen angenehm, da kein Kaffee getrunken werden sollte. Für die schnelle Hilfe zwischendurch hilft eine Massage der Stelle unter der Nase direkt über der Oberlippe. An dieser Stelle laufen sehr viele Nervenbahnen entlang, die mit sanftem Druck beruhigt werden können, um den Schmerz zu stillen. Es darf so viel Druck wie nötig ausgeübt werden. Es gilt allerdings auch bei Hausmitteln, dass diese nicht dazu gedacht sein dürfen, tagelange Schmerzen zu behandeln, die nicht besser werden. Sie müssen auch bei Behandlung mit Hausmitteln durch einen Zahnarzt nachkontrolliert werden, da sie auf ein Problem hindeuten können.


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