Mundduschen, oder auch Mundspülgeräte, sind neben der Zahnbürste ein Hilfsmittel zur Mundhygiene. Sie ersetzen die Zahnbürste ausdrücklich nicht, stellen aber eine sinnvolle und wichtige Ergänzung dar. Patienten mit Zahnspangen ermöglichen sie eine effektivere Reinigung der Zwischenräume zwischen der Spange und den Zähnen. Generell bieten sie neben der Zahnseide eine Option zur Reinigung der Zahnzwischenräume, die mit Zahnbürsten – egal ob herkömmlich oder elektronisch – schlicht nicht möglich ist.
Mundduschen zur Entfernung von Plaque und Biofilm
Mundduschen oder Zahnseide sollte vorbeugend von jedem Patienten eingesetzt werden, um Zahnbettentzündungen vorzubeugen. Zudem lindert der Einsatz von Mundduschen bereits vorliegende Zahnbettentzündungen. Sie elfen, Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten und Parodontalerkrankungen zu vermeiden.
Werden sie korrekt angewandt, entfernen Mundduschen lästigen Plaque und Biofilm zwischen den Zähnen auch effektiver als Zahnseide. Diese mikrobiellen Beläge bilden sich auf den Zahnoberflächen und Zahnzwischenräume bei unzureichender Zahnpflege und führen neben zu einer chronischen Zahnfleischentzündung (Gingivitis) auch zu einem erhöhten Kariesrisiko. Plaque und Biofilm reifen durch eine zu hohe Konzentration an Kohlenhydraten auf den betroffenen Stellen zu einem eigenen Ökosystem auf den Zähnen heran, dass diesen schadet. Es gedeihen anaerobe Keime, die langfristig zu einem Zahnverlust führen können.
Effektivität von Mundduschen
Untersuchungen zeigen, dass Mundduschen zwar nicht als alleiniges Hygieneinstrument verwendet werden sollten, allerdings innerhalb von 3 Sekunden eine plaquebesiedelte Fläche vollkommen vom Befall befreien können. Dazu ist jedoch die regelmäßige Anwendung entscheidend. Ist der Plaque bereits über 48 Stunden vorhanden, so muss die Munddusche an der betroffenen Stelle 5 Sekunden angesetzt werden, um zumindest 85% des Plaques zu entfernen.
Vielen Mundduschen können keimreduzierende Spüllösungen beigeführt werden. Dadurch nimmt die Wirkungsfähigkeit deutlich gesteigert. Der Zusatz von Chlorhexidin entfernt zudem Zahn- und Zungenverfärbungen und reduziert Geschmacksirritationen.
Die Vorgehensweise
Die Munddusche sollte vor oder nach dem Zähneputzen sowohl morgens als auch abends angewendet werden. Viele Mundduschen müssen mit Wasser und/oder einer speziellen keimreduzierenden Spüllösung aufgefüllt werden. Manche neuere Produkte lassen sich auch direkt an den Wasserhahn anschließen.
Durch einen Knopf am Handgriff lässt sich bei den meisten Mundduschen der Druck des Wasserstrahls regulieren. Das ist wichtig, da etwa zur Reinigung von Zahnfleischtaschen ein deutlich geringerer Druck angewendet werden muss, als zur Reinigung von Zahnzwischenräumen. Die Zahnfleischtaschen laufen sonst vor allem wenn sie bereits entzündet sind Gefahr, verletzt zu werden und dadurch weitere Bakterien aufzunehmen. Es gibt daher auch Geräte mit speziellen Düsen zur Reinigung des Zahnfleisches.
Zudem ermöglichen spezielle Aufsätze der verschiedenen Hersteller etwa eine Reinigung von Mund- und vor allem Zungenbelagen. Diese Reinigung erfolgt durch eine Munddusche nicht nur effektiver, sondern gestaltet sich auch deutlich angenehmer als mit einer harten Zahnbürste. Belag auf der Zunge zeichnet sich regelmäßig für Mundgeruch verantwortlich – ein sehr verbreitetes Phänomen. Eine Munddusche trägt also nicht nur zur Zahnreinigung und Mundhygiene bei, sondern beseitigt auch dieses besonders unangenehme und auffällige Problem.
Manche Mundduschen reichern den Wasserstrahl zudem mit Mikeo-Luftblasen an, die anaerobe (also ohne Sauerstoff lebende) Keime im Plaque und in den Zahnfleischtaschen besonders effektiv reduzieren. Zudem werden Mundduschen teils mit einem oder mit mehreren Strahlen angeboten. Zwischen ihnen kann dann hin- und hergewechselt werden. Der gebündelte Strahl dient der besonders effektiven Entfernung von Biofilm auf den Zähnen und von lockeren Speiseresten, während die mehrstrahlige Funktion für das Zahnfleisch konzipiert wurde.
Mundduschen mit pulsierender Funktion schwingen zwischen verschiedenen Frequenzen in der Strahlstärke hin und her, um verschiedene Schichten zu erreichen und die Reinigungswirkung zu verbessern.
Ein Einsatz von Mundduschen ist daher dringend zu empfehlen. Vor allem, wenn keine Zahnseite benutzt wird oder benutzt werden mag. Während die freiliegenden Zahnoberflächen von einer Zahnbürste gut erreicht werden, ist dies in den Zahnzwischenräumen schlicht nicht möglich. Die Zwischenräume machen rund 30% der gesamten Zahnoberfläche aus und Plaque und Bakterien bilden sich hier genauso gut wie auf der restlichen Zahnoberfläche. Dadurch, dass die Bakterien sich meist vollkommen ungestört ausbreiten, wird bei vielen Patienten Karies überhaupt erst ausgelöst – vollkommen gleich, wie regelmäßig die Zähne mit einer Zahnbürste geputzt werden.
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